Stilbruch.

Malerei ist keine vorgegebene Größe, auch wenn ganz bestimmte technische Komponenten (wie Bildträger, Malmaterial, Werkzeug u. dgl.) dies vorzugeben scheinen.

Das Geheimnis der Malerei - die schon oft tot gesagt, aber nicht tot zu kriegen ist – liegt in der Geschichte des Menschen und seiner „Wahr – Nehmung“ begründet.

Um das Entstehen meiner Malerei zu charakterisieren, sind Sichtweisen, Standpunkte, Gefühlsassoziationen, Ereignisse usw. von Bedeutung, die meinen Gefühlen von Wirklichkeit in dieser Welt Ausdruck verleihen. Die Welt in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist nie eine einheitliche Konstante und gerade deshalb so schwer zu interpretieren, bedenkt man die vielen „Brüche“ in der Wahrnehmung des „Schönen“ und zugleich „Schrecklichen“.

Die Geschichte der Malerei, die visuelle Kommunikation und Wahrnehmungspsychologie mit der ich mich auseinandersetze, befindet sich in ständiger Interpretation der Moderne, dem Jetzt, den Tagesnachrichten, meiner Wahr–Nehmung. Aus dieser komplexen Gleichzeitigkeit  entstehen Gemälde

 

- aufgrund wohltuender Stille.
- aufgrund bleierner Müdigkeit.
- durch Nähe und Ferne in der Nähe.
- durch das Finden während des Suchens.
- durch die Vorstellung von Bildwirklichkeit.
- durch die Darstellung und den Leer-Raum.
- aus Angst vor der Leere oder der Überfüllung.
- aufgrund von Gesagtem und Nicht-Gesagtem.
- durch Schweigen bei gleichzeitigem Geschwätz.
- aus der Bedeutung von Zwischenräumen heraus.
- während des Gedankensturms bei der Umsetzung.
- mit Hilfe von Anknüpfungspunkten oder durch Loslassen.
- aufgrund von Ereignissen des Tages oder Nachtausflügen.
- durch das Fühlen der Dunkelheit oder des flutenden Lichts.
- aufgrund überdrehter Höhenflüge oder abgedrehter Sturzflüge.
- aufgrund von Eiskristallen und Sandkörnern zwischen den Lidern.
- durch das verebben des Lichts und der Vorherrschaft der Schatten am Abend.

Farbe, Form, Struktur sind die Eckpfeiler dieser Arbeit.

Reinhard Ader, Juli-Aug 2009

 

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