Fremdenzimmer
Die Müdigkeit frisst auf.
Zersetzt und lähmt
das was die Fremdheit übrig gelassen hat.
Und doch: Lachen, wie ein
vorbeifahrender Zug.
Und doch: Weinen, wie
das ferne Geräusch eines Autos
im Regen.
Hundegebell als ferne Ahnung.
Vor Dir das grelle Licht der Neonröhre
Die Schatten künstlich
ohne Veränderung
starr und leblos
Im fremden Zimmer.
Im Luftzug schließt
sich sacht die Tür.
Seite um Seite schlägst Du um.
Die Geschichte ist noch nicht zu Ende.
Du öffnest die Augen
Im Spiegel nur der Widerhall
fremder Gegenstände.
Kratzer, die nichts bedeuten,
sagst Du
Dabei zerschneiden sie den
Raum vor Dir
und
hinter Dir.
Als ob das Fremde in Dir
ausbrechen wollte
aus dem Gefängnis des Spiegels,
den Du Dir geschaffen hast,
um
ruhig schlafen zu können. Reinhard Ader, Juli 2011
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